Bescheidenheit passé: Böden mit Raffinesse

No°17

Credit: Pexels/Polina Kovaleva

Am Boden tut sich was: Seit einiger Zeit zeichnet sich bei den Bodenbelägen ein deutlicher Trend ab und zwar einer zu einem mutigeren Auftritt. Wie kräftige Farben und opulente Muster jetzt Räume verändern und sogar ganze Corporate Identities prägen können, erkläre ich in einem aktuellen Artikel für die md.

Klassisch konzentrieren sich die visuellen Stärken eines Bodens im Objektbereich auf die Funktionen als wegweisendes Leitsystem und zur Zonierung von Flächen. Häufig verkannt wird hingegen sein Potenzial als Stilmittel. „Die Fläche entwickelt sich zum Kunstwerk im Raum“, ist sich Livia Baum von der Agentur für Farbdesign und Trendforschung Zukunftstil in Hannover sicher: „Ähnlich wie die Decke setzen viele Planer den unteren Teil eines Raums nun aktiver und mutiger in De- signkonzepten als Highlight ein.“ Davon zeugen aktuelle Projekte in kräftigen Farben und in reichhalti- geren Dessins.

Eine Form der Opulenz offenbart sich bereits bei der Verlegung: Hier sind es laut Parador und der zur Unilin-Marke Mohawk gehörenden IVC Commercial, das Fischgrätmuster, aber vor allem Chevron. Beide erfreuen sich derzeit einer hohen Nachfrage. Auch bei den Formaten lässt sich, laut Jutta Wiebe von Parador, eine Entwicklung zur Großzügigkeit ablesen: „Im Moment etablieren sich raumgreifende For- mate wie Schloss- und Breitdiele.“ Triumphiert hier Größe auf der einen Seite, wo sie doch auf der anderen ei- gentlich immer mehr schwindet? Im- merhin reduzieren Unternehmen aus dem Objektbereich, vor allem in Büro- gebäuden, ihre Flächen deutlich, seit sich das hybride Arbeiten in zahlreichen Branchen durchsetzt.

Dynamische Farbgebung

Gleichwohl scheint es, dass die (noch) vorhandenen Flächen, insbesondere in modernen, multifunktionalen Ar- beitswelten, hochwertig inszeniert werden. Das gilt für Teilbereiche ebenso wie für ganze Raumflächen. Veranschaulicht sei das anhand einer Referenz von Interface: Im Campus „Neue Balan“ von Accenture in Mün- chen sorgt der modulare Bodenbelag für eine dynamische, ansprechende Zonierung. „Mit den Teppichfliesen konnten wir in das zentrale Grau die jeweilige Kolorierung dezent einflie- ßen lassen und einen schönen Farb- verlauf kreieren. Dieser bildet den Übergang von den Arbeitsplätzen zur Mitte jeder Bürofläche, in der es eine Zone für Telefonkabinen und Bespre- chungsräume gibt“, betont Architekt Clemens Bachmann von CBA Clemens Bachmann Architekten, der das Ge- bäude entwarf.

Konzentrierte Einzelarbeit koexistiert optisch neben kreativer Kooperation. Zudem fungiert der textile Belag als visueller Botschafter, da die Architek- ten für jedes Geschoss und zur besse- ren Unterscheidung einzelner Teams eigene Farbcodes entwickelten.

Individuelle Lösungen

Bei Ege Carpets geht die Tendenz ebenso zu ausdrucksstarken Dessins und kräftigen Farben. Sie sollen beim Formen der Firmenkultur …

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