Perspektive: Private Energiewende

No°16

Credit: Pexels/Michael Pointner

Nie war das Umweltbewusstsein der Gesellschaft größer als heute. Auf allen Ebenen und in sämtlichen Bereichen des Lebens werden nachhaltige Maßnahmen initiiert. Auch in puncto Stromerzeugung gibt es immer mehr umweltfreundliche Alternativen. Allerdings verlagern sich diese zunehmend in den persönlichen Raum. Für FOGS habe ich mich mit der privaten Energiewende befasst.

Zweifelsohne stellt der Klimawandel ein erhebliches Problem der Gegenwart dar. Besonders die Art und Weise wie wir heutzutage Energie erzeugen und nutzen, ist alles andere als umweltfreundlich. Hohe Treibhausgas-Emissionen und ein enormer Ressourcenverbrauch gefährden unsere natürliche Lebensgrundlage. Die bisher von der Bundesregierung initiierten Maßnahmen erscheinen vielen noch zu träge und der Wandel nur zäh voranzugehen. Daher übernehmen immer mehr Bürger:innen selbst Verantwortung und leiten so die private Energiewende in ihren eigenen vier Wänden ein.

Privat und proaktiv

Wer künftig unabhängig(er) von Strom aus fossilen Brennstoffen und Energieimporten sein will, entscheidet sich heute für den Weg des Energiesparens und der verbesserten Energieeffizienz. Ob im Eigenheim oder in der Mietwohnung, es kann mittlerweile einiges für eine nachhaltige Energieversorgung getan werden. Neben sparsamen Haushaltsgeräten und der Photovoltaikanlage auf dem Dach, rät Tim Loppe, Leiter Medien und Politik beim Anbieter Naturstrom, zum Ökostromtarif. „Interessierte sollten allerdings darauf achten, dass der künftige Stromanbieter konkret in neue Energiewende-Projekte investiert. Denn nur dann hat der Tarifwechsel auch tatsächlich einen Effekt auf unsere Energieversorgung", erklärt er. Ideal wäre in diesem Zusammenhang eine Deklarierung mit dem Label „Grüner Strom“, das von den führenden Umweltverbänden BUND und NABU getragen wird. Naturstrom bietet zudem Spezialtarife für Halter:innen von E- Autos oder Wärmepumpen an. Daneben wurde kürzlich ein flexibler Tarif mit monatlich wechselndem Arbeitspreis pro Kilowattstunde eingeführt. „Der richtet sich an all jene, die gerne näher dran sind an den Entwicklungen der Strombörse und von sinkenden Preisen im Stromgroßhandel schneller profitieren wollen“, so Loppe.

Solarboom

Im vergangenen Jahr wurden hierzulande nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) mehr als eine Million neue Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung installiert – mehr als jemals zuvor. Die insgesamt 3,7 Millionen Photovoltaik-Systeme in Deutschland produzierten 2023 rund 62 Milliarden Kilowattstunden, was etwa 12 Prozent des deutschen Stromverbrauchs ausmachte. Es herrscht also ein regelrechter Solarboom, vor allem in Privathaushalten. Eine solche Nachfrage wird auch für 2024 erwartet: Laut einer Umfrage von YouGov (Stand: Dezember 2023) planen 1,5 Millionen private Immobilienbesitzer:innen für dieses Jahr die Errichtung einer Solaranlage auf ihrem Dach. Die Gründe liegen für Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer BSW, auf der Hand: „Weil die Strompreise noch immer steigen, attraktive Förderkonditionen bestehen und Solaranlagen preislich zunehmend erschwinglicher werden.“

Freie Bahn für das Balkonkraftwerk

Seit einiger Zeit erfreuen sich Balkonsolaranlagen, auch Balkonkraftwerke genannt, großer Beliebtheit. „Allein 2023 wurden rund 270.000 dieser Kleinanlagen in Deutschland installiert – mindestens, muss man sagen, denn vermutlich sind viele Anlagen…

Lesen Sie den ganzen Artikel in der aktuellen FOGS-Printausgabe.

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