Kleine Fliese, große Liebe

No°14

Credit: meter/Studio Cubbe

Über viele Jahrzehnte lang war der Fliesentisch festes Ensemble-Mitglied eines jeden deutschen Wohnzimmers. Irgendwann galt er dann als altbacken und verschwand allmählich. Jetzt sind Fliesenmöbel wieder in, allerdings anders als zuvor. Und so kommt man als Interior Enthusiast aktuell nicht an verfliesten Kuben, Stelen oder Bänken vorbei. Für meter durfte ich Studio Cubbe interviewen.

Sind wir mal ehrlich, der Fliese haftete lange Zeit nicht unbedingt ein charmantes Image an. Vielmehr hatte sich der allgemeine Geschmack über die vergangenen Jahrzehnte an ihr satt gesehen. Zu staubig, zu spiessig, zu aufwendig. Manchmal braucht es allerdings nur eine Neuinterpretation und schon kann an alte Erfolge angeknüpft werden. Aktuell gibt es immer mehr Künstler*innen, die die Fliese zurück in moderne Designs holen und sie damit wieder salonfähig machen. Einer von ihnen ist der junge Franzose Berat Nalci aus Toulouse. Mit Studio Cubbe kreiert er Fliesenmöbel.

Der Name des Labels ist Programm: Fasziniert von Würfeln (französisch: cubbe), baut er Wandregale, Bänke, Stehlen oder Coffee table in Kubusform. Es ist eines der Labels, das während der Pandemie vor gut drei Jahren entstand, als man begann sich wieder alten, längst vergessenen Hobbys zuzuwenden. Oder wie im Fall von Nalci, eine Passion zum Beruf zu machen. Die Idee für seine handgefertigten Mosaikfliesenmöbel existiert schon deutlich länger und liegt teils in seinen Wurzeln, teils im Space Age begründet.

Credit: meter/Studio Cubbe

Wie ist Studio Cubbe entstanden?
Berat Nalci:
Meine Inspiration für handgefertigte Fliesenmöbel fand ich auf Pinterest. Während des ersten Lockdowns war mir – wie so vielen Menschen – oft langweilig. Also scrollte ich durch die Plattform und stiess irgendwann auf einen kleinen gefliesten Würfel. Ich war sofort begeistert und wollte von da an unbedingt Möbel aus Mosaikfliesen designen und herstellen.

Woher stammt deine Begeisterung für Fliesen?
BN:
Als ich klein war, besuchten wir oft meine Grosseltern in der Türkei, deren Haus – typisch für den Mittelmeerraum – von der Küche bis zum Badezimmer praktisch komplett verfliest war. Meine Liebe für Fliesen hat also ihren Ursprung bereits in meiner Kindheit. Ich interessiere mich aber auch für andere Design Studios wie Poly Design, Pied Carré und From Willow. Genau wie ich stellen sie Fliesenmöbel her, nur jeder mit seiner eigenen DNA. Das finde ich grossartig!

Warst du schon vor deinem Dasein als Designer kreativ tätig?
BN:
Bis zur Gründung von Studio Cubbe im April 2021 war ich freischaffender Fotograf. Mittlerweile konzentriere ich mich komplett auf mein kleines Label: Von Entwurf und Produktion über Kommunikation und Social Media bis hin zu Kundenservice und Versand.

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